Bestien des Boulevards

- ISBN: 978-3-86189-290-8
- Produktform Sachbuch
Nicht erst seit Hannibal Lecter - dem Kannibalen aus dem Film "Das Schweigen der Lämmer" - avancierte diese Figur zu einem Superstar in Presse, Literatur und Kino. Bereits 1924 besangen die Deutschen in "Warte, warte noch ein Weilchen ..." Fritz Haarmann, den 24-fachen Mörder mit dem "Hackebeilchen". Bilder von Mehrfachmördern werden in den Medien unaufhörlich verbreitet und ausgemalt. Und das Publikum verfolgt gierig die Schilderungen über ihre Grauen erregenden Taten.
Die Historiker Kathrin Kompisch und Frank Otto analysieren anhand von sieben deutschen Mordserien während der Weimarer Republik und NS-Zeit, wie eine Gesellschaft unter den jeweiligen Zeitumständen auf das plötzliche Hereinbrechen des unerklärlich Bösen reagiert. In die Analyse werden unterschiedliche Arten von Massenmedien, namentlich Zeitungen, Zeitschriften, Belletristik und Filme, einbezogen.
Die Autoren untersuchen, welche Bilder vom grausamen Mehrfachmörder die Medien erzeugten, warum sie diese wählten und welche Auswirkungen sie auf das Denken der Zeitgenossen über das Böse und sein konkretes Auftreten in der Welt hatten. Sie geben eine Antwort auf die Frage, warum der Serienmörder häufig genug geradezu zu einem faszinierenden Helden der veröffentlichten Meinung gemacht wurde und schließen so eine Lücke in der Literatur. Gut lesbar und sehr anschaulich dokumentiert, nicht nur auf Grund vieler Fotos und Faksimiles. Das Buch richtet sich sowohl an Fachleute als auch interessierte Laien.
Fritz Haarmann - "Der Werwolf von Hannover"
Karl Großmann - Der "Blaubart vom Schlesischen Bahnhof", Berlin
Peter Kürten - Der "Vampir von Düsseldorf"
Adolf Seefeld - "Onkel Ticktack", Schwerin
Johann Eichhorn - Der Münchner Frauenmörder
Produktform: | Sachbuch |